Mehr als die klassische Steuerberatung

26.01.2021

Das Meisterbacken-Ständchen – zum Geburtstag aus dem Bett geblasen

Wieder floss mir am Frühstückstisch eine Anekdote aus dem Mund – ein Phänomen, das mit Corona ordentlich Fahrt aufgenommen hat. Meine Frau kennt jede Silbe dieser Story. Die Kinder keine – also begann ich zu erzählen. An einem Spätabend vor etwa 20 Jahren: In meinem Kopf dreht sich ein Riesenrad; schnell wie eine Achterbahn. Dass zwei Jägermeister genug sind, weiß ich eigentlich. Doch irgendwie verfiel ich mit meinen Stammtischfreunden in einen Wettrausch. In Erdkunde war ich als Schüler schon eine Niete, doch der Stolz trieb mich an, die Einwohnerzahlen europäischer Städte zu schätzen. In jeder Runde musste der Schlechteste einen Kräuterlikör heben. Die Bilanz nach Rom, Dublin und Warschau: Ich: Elf. Der gesamte Rest: Vier.

 

Zittrig auf dem Fahrrad sitzend, rede ich mir ein, es sei nur Hustensaft gewesen. Doch das alkoholische Gift setzt meine Sinne außer Kraft. Ich scheitere beim Versuch, den richtigen Vorgarten anzuvisieren – und stürze kopfüber in das Rosenbeet von Mäuser. Dutzende Dornen bohren sich in meinen Arm. Wie ein Duracell-Äffchen jage ich über das mit prächtigen Blumen und leuchtendem Gemüse bestückte Areal. Den Salat trete ich unter Tage, die Tomaten feuere ich ans Garagentor, der Petersilie spendiere ich warmen Dünger. Dann verdichtet sich eine geschwungene „4“ in meinem schwammigen Blick. In einem Gefühl zwischen Scham, Suff und Schadenfreude trotte ich aus dem fremden Gehege.

 

Am nächsten Morgen sieht Mäuser, was man seinem gepflegten Grün angetan hat – und ein Ticket mit der Aufschrift „Einladung zur Blindverkostung – Robert Taxing“ zwischen den Büschen. Er fühlt sich brüskiert; und erinnert sich daran, dass ich ihm kürzlich das Datum meines Geburtstages verriet. Er greift sich den Telefonhörer und ruft den Vorsitzenden des örtlichen Posaunenchors an. Seine Bitte: „Ein guter Freund feiert seinen Ehrentag. Würden Sie ihm ‚Für mich soll´s rote Rosen regnen‘ vorspielen?“

 

Es ist Samstag, kurz nach Sonnenaufgang. Ich schlummere selig vor mich hin, als sich vor dem Terrassenfenster die geschlossene Pust-Kompanie in Formation begibt. Und dann bebt die Luft. Ich stürze fast aus meiner Koje, als die kolossalen Klänge in meinen behüteten Wahrnehmungsraum brechen. Verwirrt, den Wecker doch gar nicht gestellt zu haben, erspähe ich die schwarz-goldenen Uniformen vor dem Schlafzimmerfenster. Auch Angela ist perplex. Sie schüttelt heftig den Kopf. Dann verfolgen wir das unvermittelte Spektakel sitzend im Bett. Die Vorstellung mündet in einem Glückwünsch, den die Genossen in unsere Stube schmettern: „Alles Gute zum Geburtstag wünschen Ihnen Herr Mäuser und der Chor Ihres Herzens.“ Dann ziehen die Blechfrenetiker ab.

 

Rote Rosen? Herr Mäuser? War das die Rache für den verschandelten Garten? Ich rufe Mäuser an. Und tatsächlich: Er erzählt mir augenzwinkernd von einem „Gegenangriff“, „als Geschenk verpackt“. Wir entschuldigen uns gegenseitig; ich lade ihn zum späteren Kaffeekränzchen ein. Auf seinen Teller lege ich ein Saattütchen: Edelrosen. Was ich daraus gelernt habe? Berauscht sollte ich weder ein Auto noch ein Fahrrad steuern. Apropos: Ich muss Roland Wilm noch fragen, was steuerlich dieses Jahr auf mich zukommt. Außerdem habe ich vergangene Woche aus Gewohnheit eine Rechnung mit der gesenkten Mehrwertsteuer gestellt. Seit dem 1. Januar gelten doch wieder die normalen Sätze. Sie ist bereits beglichen. Was tun? Auch bei solchen Details hilft er weiter.


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