Mehr als die klassische Steuerberatung

31.01.2024

Aus Robert wird Angela – Rollentausch mit Folgen

Die Idee, mit meiner Frau Angela die Rollen zu tauschen, hatte mich so gepackt, dass ich es nicht bis zu den närrischen Tagen aushalten konnte. Angela hatte das Haus verlassen. Also schlich ich mich zu ihrem Kleiderschrank, vollgestopft mit Klamotten aus Jahrzehnten. Mit einer Mischung aus Aufregung und Schalk probiere ich nun einen Fummel nach dem anderen an.

Ich schlüpfe in einen wallenden schwarzen Faltenrock, der Platz für einen Kleinwagen bietet. Dazu kombiniere ich eine fluffige Bluse, auf der ein Regenbogen mit einem Zirkuszelt kollidiert zu sein scheint. Ich setze eine überdimensionierte Butterfly-Sonnenbrille auf, stolziere ins Badezimmer und verleihe meinem Antlitz mit Puderpinsel und Lippenstift den letzten Schliff. Noble Blässe ziert meine Wangen, „Rouge Rebellion“ meine Lippen. Jetzt noch das Charisma von Gabriela Sabatini aufsprühen und fertig ist das Kunstwerk.

Ich räkle und bewundere mich gerade im Spiegel, als es an der Tür klingelt. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. Panisch versuche ich, den Lippenstift zu entfernen; stattdessen schmiere ich ihn quer über die Visage. Wieder klingelt es. Vielleicht ein Notfall. Wenn ich jemanden retten kann, mache ich das, in jedem Kostüm der Welt. Ich sprinte die Treppe hinab, öffne die Tür. Davor stehen: drei Kollegen von der Versicherung. Akkurat angezogen, mit Aktentaschen bewaffnet. Mit ihnen treffe ich mich alle drei Monate zum strategischen Austausch.

Bernd, Jean-Claude und Friedemann mustern meine außergewöhnliche Montur. Mit erzwungener Gelassenheit erkläre ich, dass ich einfach nur ... „Robert, mein Lieber“, unterbricht mich Bernd, „es ist doch heutzutage völlig in Ordnung, mit den Geschlechterrollen zu spielen, gar kein Ding.“ Jean-Claude kratzt sich verlegen an der Stirn: „Nein, wir werden keinen Unterschied machen. Du bist und bleibst unser Robert ... oder eben ... unsere Roberta.“ Friedemann wirkt überfordert, sein Adamsapfel zuckt, übersprungartig schwirrt er in den Flur, wir hinterher, unter die argentinische Dunstglocke.

Am Esstisch angekommen, möchte ich die Situation beruhigen, biete den Kollegen etwas zu trinken an. Zu meiner Verwunderung wünschen sie diesmal Bier, statt den üblichen Latte Macchiato. Offenbar benötigen sie heute stärkeren Stoff. Ich bleibe beim italienischen Klassiker, um wenigstens einen Hauch von Seriosität zu bewahren. Leider löst sich auch dieser prompt in Luft auf, denn nach dem ersten Schluck verbleibt auf der Tasse: ein fetter Knutschfleck. Ich versuche den roten Offenbarungseid zu verbergen, umschließe die Tasse mit den Händen, als wärmte ich mich über den frisch aufgebrühten Bohnen.

Bernd erklärt das frühe Kommen mit den freien Straßen – und präsentiert einen ersten strategischen Gedanken: „Im Auto haben wir darüber gesprochen, das konservative Image der Versicherung aufzubrechen, den Kunden moderner entgegenzutreten. Daher geht dein Weg in die richtige Richtung, Robert.“ Mein Weg? Welcher Weg? Ich hole tief Luft, um die Geschichte hinter meiner Fassade endlich aufzuklären. Wieder wird nichts daraus. Ein Schlüssel dreht sich im Türschloss. Jemand betritt die Wohnung – und schreitet gen Esszimmer. „Robert?! Was ...?“ „Frau Taxing“, sagt Jean-Claude, „wir kennen Sie ja mittlerweile seit einigen Jahren. Sicherlich haben Sie Ihrer Frau bei diesem Schritt stets den Rücken gestärkt. Sie können in dieser Sache natürlich auf uns zählen.“

Jetzt platzt mir endgültig der pailettenbestückte Kragen. Meine Faust landet wuchtig auf dem Tisch, das geküsste Koffein tanzt wild über die Untertasse. „Leute! Angela und ich hatten beschlossen, zu Fasching die Rollen zu tauschen. Ich verwandle mich in sie und sie sich in mich. Da ich heute frei habe, bin ich auf dumme Gedanken gekommen und habe mich auf die närrischen Tage vorbereitet. Das ist alles!“

Die Gesichtszüge der Anwesenden lockern sich. Angela geht auf mich zu und zieht mir die Brille von der Nase. „Du hast wirklich Glück, dass ich mich inzwischen attraktiver kleide. Aber ich bin mir sicher, bei dir noch viel schlimmere Sünden zu finden. Bestimmt kannst du dich an das Polyester-Jackett mit aufgesticktem Flamingo erinnern, das dir fast unser drittes Date gekostet hätte.“ Ich atme tief durch. Endlich ist die geschminkte Katze aus dem Sack. Meine vergnügten Kollegen fordern weitere Anekdoten. Die Strategiebesprechung muss warten …

Apropos Strategie. Meine steuerliche Strategie werde ich nachher online mit Roland Wilm besprechen. Er wird mich über die steuerlichen Veränderungen in 2024 informieren und mir den Weg für ein erfolgreiches Jahr ebnen. Aber vorher entledige ich mich meiner Kostümierung, um ihn nicht unnötig zu verwirren.


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